In der konstituierenden Vollversammlung wurde ich einstimmig zum Präsidenten wiedergewählt. Für das Vertrauen, das mir damit ausgesprochen wurde, bedanke ich mich sehr herzlich. Ich beglückwünsche die neuen Kammerrätinnen und Kammerräte und freue mich auf eine gute und vom gegenseitigen Vertrauen getragene Zusammenarbeit im Interesse unserer Mitglieder. Herzlichen Dank an mein Team und da besonders an beide Vizepräsidentinnen. Die Ausübung eines solchen Amtes ist heute nicht mehr selbstverständlich, denn Zeit ist ein knappes Gut. Sie haben sich trotzdem dafür entschieden, deshalb ist es mir wichtig, dieses Engagement zu würdigen. Auch den ausgeschiedenen Kammerrätinnen und Kammerräten der letzten Periode bin ich sehr verbunden für ihren Einsatz. Die 34-köpfige Vollversammlung ist – mit einem Altersdurchschnitt von 51 Jahren – nun wieder „etwas jünger“ geworden. Fünf Kammerrätinnen und drei Kammerräte wurden zum ersten Mal als Funktionäre angelobt. Besonders erfreulich ist, dass wir aus allen Landesteilen Oberösterreichs eine Kammerrätin oder einen Kammerrat stellen können. Eine regionale Verankerung ist wichtig. Wissen ist Macht – und Information der erste Schritt Saisonarbeitskräfte sind aufgrund des befristeten Charakters ihrer Arbeit anfälliger für prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die Pandemie hat ihre ohnehin nicht einfachen Lebensund Arbeitsbedingungen zum Teil verschärft und sichtbarer gemacht. Die Landarbeiterkammern haben deshalb in diesem Frühjahr eine österreichweite Informationskampagnevgestartet. In einem persönlichen Brief werden die saisonalen Arbeitskräfte über ihre Rechte in ihren Landessprachen informiert. Information ist der erste Schritt, prekäre Arbeitsbedingungen, unterkollektivvertragliche Entlohnung und Missstände in den Unterkünften einzudämmen und letztlich auch einzustellen. LAG 2021 - ein Meilenstein! In diesem Zusammenhang kommt auch dem mit 1. Juli in Kraft getretenen Landarbeitsgesetz große Bedeutung zu. Mit den neu geschaffenen Arbeitgeberzusammenschlüssen haben bäuerliche Betriebe eine gesetzliche Grundlage, ArbeitnehmerInnen gemeinsam zu beschäftigen. Ziel ist, dass dieses neue Modell die Attraktivität der Arbeit in unserer Branche erhöht. Nun ist es möglich, zum Beispiel im Winter im Forst, im Frühjahr und Sommer im Gemüsebau und im Herbst im Weinbau in unterschiedlichen Betrieben eingesetzt zu werden. Ich verbinde damit die Hoffnung, dass dadurch mehr ganzjährige Arbeitsverhältnisse und in weiterer Folge mehr nachhaltige Jobs im ländlichen Raum entstehen werden.

Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt.

Dieses Motto hat auch für die nächsten sechs Jahre Gültigkeit.

verlässlich, kompetent –
deine Landarbeiterkammer

Fotorechte: OÖ LAK