Ein Haus baut man meistens nur einmal im Leben. Eine sorgfältige Planung, leistbare Finanzierung, die Auswahl von kompetenten und verlässlichen Vertragspartnern und eine unabhängige Kontrolle während der Bauphase sind ganz wesentliche Eckpfeiler für die erfolgreiche Errichtung des Eigenheimes. Immer mehr Konsumenten/-innen erkundigen sich erfreulicherweise vorab beim Konsumentenschutz der AK OÖ, damit das Traumhaus nicht zum Alptraum wird. Hier die wichtigsten Tipps aus der aktuellen Broschüre „Bauen ohne Ärger“:

 

  • Wählen Sie das Grundstück sorgfältig aus: Berücksichtigen Sie die Lage – Lichtverhältnisse, Verkehrsanbindung, Infrastruktur usw. Erkundigen Sie sich bei der Gemeinde nach etwaigen Auflagen und holen Sie zur Bodenbeschaffenheit im Zweifel ein Gutachten ein.
  • Planen Sie entsprechend Ihrer Bedürfnisse: Je genauer Sie wissen was Sie wollen, desto leichter fällt die Planung. Bedenken Sie, dass Planungsaufträge nicht kostenlos sind. Sorgen Sie daher für Klarheit durch schriftliche Vereinbarungen welcher Planungsschritt wieviel kostet. Halten Sie auch mündliche Zusagen schriftlich fest.
  • Wählen Sie einen verlässlichen Vertragspartner: Das muss nicht immer der günstigste sein. Fragen Sie nach Referenzprojekten und reden Sie persönlich mit ehemaligen Auftraggebern.
  • Holen Sie mehrere Angebote ein: Machen Sie ein detailliertes Leistungsverzeichnis, in welches die Anbieter die Preise einfügen können. Dadurch erhalten Sie vergleichbare Angebote. So stellen Sie auch sicher, dass die Angebote alle Lieferungen und Leistungen enthalten, die zur Fertigstellung notwendig sind.
  • Fachmännische Bauaufsicht spart Geld und Nerven: Wenn Ihnen die technischen Kenntnisse oder die Zeit für die Koordination und Kontrolle der Baustelle fehlt, ist es sinnvoll, einen Fachmann mit der örtlichen Bauaufsicht zu beauftragen. Vereinbaren Sie mit diesem schriftlich den Leistungsumfang.
  • Halten Sie alles Wesentliche im Bauvertrag fest: Vereinbaren Sie z.B. die Verbindlichkeit der Ö-Normen bzw. die Ausführung nach dem Stand der Technik. Wenn Sie Eigenleistungen erbringen, regeln Sie in welchem Ausmaß diese zu erbringen sind und dokumentieren Sie diese im Bautagebuch. Halten Sie ein fixes Fertigstellungsdatum im Vertrag fest und vereinbaren Sie die Zahlung nach Baufortschritt. Halten Sie Anzahlungen möglichst gering oder lassen Sie sie durch eine Bankgarantie absichern.
  • Vereinbaren Sie einen Haftrücklass für etwaige Mängel: Sie können dann zwischen zwei und fünf Prozent der Auftragssumme zurückhalten, bis die Gewährleistungsfrist verstrichen ist. Der Betrag dient als Absicherung, falls Mängel auftreten und das Unternehmen diese nicht beheben will.
  • Führen Sie zur Bauausführung ein Bautagebuch: Vorab muss die Baugenehmigung vorliegen. Achten Sie auf die Zufahrt, Lagerflächen und dass die Grundgrenzen gekennzeichnet sind. Dokumentieren Sie mit Fotos und Videos den Baufortschritt und halten Sie regelmäßig Besprechungen mit dem Polier und der örtlichen Bauaufsicht ab. Änderungen oder Zusatzleistungen sollten unbedingt schriftlich vermerkt werden.
  • Mit der Übernahme des Hauses beginnt die Gewährleistungsfrist: Vereinbaren Sie eine formelle Übernahme mit Übernahmeprotokoll. Liegen Mängel vor, halten Sie die Zahlung zurück. Tritt ein Mangel später auf, rügen Sie ihn sofort schriftlich und setzen Sie eine Frist zur Behebung. Lassen Sie sich bei der Behebung nicht lange hinhalten!

 

Die aktuelle Broschüre der AK OÖ können Sie kostenlos auf www.ooe.konsumentenschutz.at downloaden oder telefonisch unter der Nummer 0732/6906-444 bestellen!