Jeder möchte sein Geld so gewinnbringend wie möglich anlegen.  Bedenken Sie aber: Je höher die Gewinnaussicht, desto höher das Risiko. Gerade jetzt ist das Zinsniveau niedrig und auf dem Sparbuch gibt es nur wenig Ertrag. Umso häufiger werden riskante Veranlagungsformen empfohlen. Für risikoreichere Veranlagungen eignet sich aber nur Kapital, das Sie über einen längeren Zeitraum nicht benötigen bzw. dessen Verlust Sie verschmerzen können. Sehr riskante Produkte können nämlich schlimmstenfalls den Totalverlust Ihrer eingesetzten Ersparnisse zur Folge haben.

Zu allererst sollten Sie folgende Fragen klären:

» Soll einmalig ein größerer Geldbetrag veranlagt werden, oder soll ein Sparziel durch regelmäßiges Ansparen erreicht werden?

» Wie lange möchten Sie Ihr Geld binden oder Einzahlungen leisten?

» Welchen maximalen Verlust würden Sie akzeptieren?

» Sind Ihre finanziellen Reserven für laufende und unvorhergesehene Ausgaben ausreichend?

Finanzberater und worauf zu achten ist

Wenn Sie bei der Wahl Ihrer Anlageprodukte einen Finanzberater beiziehen, achten Sie darauf, dass dieser die für seine Tätigkeit notwendigen Berechtigungen, Ausbildungen und Erfahrungen hat. Nicht selten werden angeblich unabhängige Finanzexperten bereits nach kurzer Einschulungszeit auf Kundenfang geschickt. Vor allem Freunde und Familienmitglieder werden kontaktiert, um mit dem bestehenden Vertrauen Geschäfte zu machen. Diese unerfahrenen Berater sind erfahrungsgemäß oft selbst nicht in der Lage, die Risiken eines Produkts einzuschätzen.

Bei Beratungen für Geldanlagen muss ein Beratungsprotokoll (auch Anlegerprofil genannt) erstellt werden. Es dient Ihrer Sicherheit. Ergänzen Sie es um etwaige mündlich getroffene Vereinbarungen. Auch Risikohinweise in Prospekten sind zu Ihrem Schutz gedacht und sollten stets beachtet werden.

» Tip: Lesen Sie daher alle Unterlagen genau durch. Nur wenn Sie alle Produkteigenschaften kennen und ein eventuell damit verbundenes Risiko für Sie akzeptabel ist, sollten Sie investieren.

Bausparer auflösen?

Wird Ihnen die Auflösung bestehender Bausparverträge oder Lebensversicherungen empfohlen, so ist besondere Vorsicht geboten. Denn Vertragskündigungen sind in der Regel mit zusätzlichen Kosten und/oder Verlusten verbunden. Nehmen Sie nicht das erstbeste Angebot. Andere Berater und Ihre Hausbank haben andere Kenntnisse, Ideen und Empfehlungen. Auch die Abschlusskosten, Gebühren und z. B. Depotführungskosten können unterschiedlich hoch sein. Und zusätzlich bekommen Sie mehr Informationen für Ihre Auswahl. Ein Produkt- und Preisvergleich lohnt sich immer.

Bei Wertpapier- oder Fondskäufen sollten zu kleine und zu zahlreiche Stückelungen vermieden werden. Die dabei anfallenden Mindestgebühren bei Kauf, Verkauf und der Depotführung vernichten jeden möglichen Ertrag.

» Tip: Kontrollieren Sie unmittelbar nach Erhalt des Vertrages die darin angeführten Zahlungsvereinbarungen, die Laufzeiten, Risiko- und Kostenangaben. Wenn Sie Abweichungen feststellen, reklamieren Sie diese schriftlich direkt beim Vertragspart- ner (Versicherung, Anlagefirma, Bank).

Nach Abschluss sollten Sie sich jedenfalls laufend um Ihre Anlageprodukte kümmern. Informieren Sie sich regelmäßig z.B. über Kontostand oder Kurswert. Vor allem Verkaufsaufträge bei Wertpapieren müssen Sie selbstständig durchführen können, damit es zu keinen unnötigen Verzögerungen kommt.

Auf ooe.konsumentenschutz.at finden Sie mit Hilfe des AK-Bankenrechners und des AK-Anlageberaters das richtige Produkt und viele weitere Infos rund ums Geld!

Je höher der Gewinn, desto höher das Risiko. Aufbauend auf einer ausführlichen Analyse des Haushaltseinkommens können fundierte Entscheidungen getroffen werden. Egal ob Sie die Veranlagung selber, mit Ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister abwickeln – hier finden Sie dazu viele hilfreiche Tipps!

Mag.a Ulrike Weiß, MBA
AK OÖ/Konsumenteninformation